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 clearpixel.gif (78 Byte)  Dokumentenarchiv

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3. Preis von Wislicenus

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Schmuckvorhang der Semperoper
Ferdinand Keller aus Karlsruhe

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Maler Helmar Helas, gest. 30.07.1981

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2. Preis von Theodor Große

8. November und 15. November 1983  -  Palais Grosser Garten

Ateliergespräch im Grossatelier Palais Grosser Garten zur Wiederherstellung des Schmuckvorhangs der Dresdner Semperoper... 

...mit den ausführenden Künstlern Bernd Böhm, Michael Münsch, Franz Tippel, Dr. Siegfried Winderlich und dem leitenden Künstler Matthias Schulz
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Der Schmuckvorhang in der Dresdner Semperoper von 1878 entstand in der Folge einer grossen öffentlichen Ausschreibung 1874/75 im deutschsprachigen Raum. Professor Ferdinand Keller aus Karlsruhe wurde daraufhin mit der Ausführung desselben beauftragt. Ursprünglich vermutete die Jury als Urheber des 1. Preises den Wiener Maler Hans Makart. Bei genauerer Betrachtung ist weniger eine Anlehnung an H. Makart als an die Malschule von A. Feuerbach zu sehen (Nana-Typen). Bereits am 31.10.1876 konnte der fertiggestellte Vorhang vom Bahnhof zur Einlagerung in den Malerwerkstätten abgeholt werden

Das Thema des Schmuckvorhanges wurde von Keller bestimmt "Die Fantasie mit der Fackel der Begeisterung", ihr zur Seite Personifikationen, links die Dichtkunst und rechts die Musik.

Die ornamentale Umrahmung besteht aus Girlanden mit Bildnissen: Im Oberteil der Dichterfries mit Sophakles, Shakespeare, Moliere, Lessing, Fr. Schiller, J. W. Goethe und im unteren teil der Musikfries mit Ch.. W. Gluck, W. A. Mozart, Beethoven, C. M. v. Weber, Rossini, Meyerbeer, R. Wagner.

Der Vorhang verbrannte am 13. Februar 1945.

Als glücklicher Umstand ist zu verzeichnen, dass für die Wiederherstellung der farbige Orginalentwurf von Keller zur Verfügung steht. Auf dieser Grundlage wurde von dem leider 1981 verstorbenen Maler, Herrn Helmar Helas, der Massentwurf des neu zu schaffenden Vorhangs erarbeitet. Die Ausführung erfolgt als Leimfarbenlasurmalerei. Durch den ständigen Betrieb wird von der freihängenden Leinwandfläche als Träger der Malerei hinter dem festen Portal der Oper, im Schnürboden hängend (auf- und abbewegt), eine hohe Beweglichkeit gefordert. Die Malfläche muss für den Transport rollbar sein und Knittereffekte sind auszuschliessen. Um diesen Forderungen gerecht zu werden, verwendet die traditionelle Theatermalerei eine Beimischung von Isländisch Moos. Der Farbauftrag ist in dünnsten Schichten erforderlich. Als Vergleichsobjekt zur Ausführung dienten die noch gut erhaltenen originalen Schmuckvorhänge des Theater in Liberec und Karlovy Vary, 1883 erbaut, von den Wiener Gebrüdern Gustav und Ernst Klimt und von Franz Matsch.

Als Untergrund dient ein festes Theaterleinen von 3,60 m Breite, das in drei horizontalen Bahnen verläuft. Die Nähte werden nach entsprechender Behandlung (Verklopfen bei der Grundierung, ein komplizierter und aufwendiger Prozess) kaum sichtbar.

Zum Zweck des Transportes oder der Aufbewahrung am fremden Ort wird der Vorhang auf einen "Tummelbaum" aufgerollt. An der oberen und unteren Kante werden Bahnen etwa 15 cm umgeschlagen zu sogenannten Taschen, die zur Aufnahme der oberen Trage- und unteren Gewichtslatte bestimmt sind.

Die Rekonstruktion dieser historischen Maltechnik verlangt hohe Anforderungen. Die künstlerische Umsetzung von dem Originalentwurf zur jetzigen Nachschöpfung von etwa 12 m x 16 m erfordert eine grosse Einfühlung in die Malerei des 19. Jahrhunderts sowie persönliche schöpferische Leistungen der ausführenden Künstler.