Dokumentenarchiv
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Karl Augudt Lingner
Odol Mundwasser
Hygienemuseum Dresden

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16. Februar 1993 -  Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Karl August Lingner – Förderer der Stadt Dresden...

... mit Herrn Dr. Martin Roth, Direktor des Deutschen Hygiene-Museums Dresden
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Karl August Lingner (1861 – 1916)

Hersteller und Vermarkter des bekannten Mundwasser ODOL, Besitzer der Sächsischen Serumwerke und vieler kleinerer Betriebe, hat sehr viel für die Wahlheimat Dresden getan: Die Dresdner Lesehalle, die Zentralstelle für Zahnhygiene, die öffentliche Zentralstelle für Desinfektion, die Kinderklinik in der Johannstadt und vor allem das Deutsche Hygiene-Museum sind auf sein ideelles und finanzielles Engagement zurückzuführen. Das Produkt, dem er all seinen Reichtum zu verdanken hat, ODOL, feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag.

Wie gelang es Karl August Lingner durch beispiellose und bahnbrechende Reklamekampagnen ein einfaches Mundwasser zu einem International bekannten Markenartikel zu machen? Aber ODOL ist mehr als nur ein Mundwasser; es diente als Gegenstand für Gedichte und Kompositionen, sogar als Modell in der Malerei. Manche Werbefachleute behaupten sogar, Odol sei ein sogenanntes Lifestyle-Produkt ("Odol means Heimatklänge to me" schrieb eine deutsche Auswanderin 1990 aus Florida an die Odol-Vertretung in den USA).

Wer war Karl August Lingner? Wie lebte ein Mensch, der die Wirtschaftsgeschichte Sachsens wesentlich mitbestimmte? Übrig geblieben sind einige Zeugen seines ehemaligen Wirtschaftsimperiums, die Villa Stockhausen in Dresden, das Schloss Tarasp in der Schweiz, aber vieles von dem, was sowohl sein Arbeiten als auch seinen Lebensstil charakterisiert, existiert nicht mehr – u.a. seine berühmte Kunstsammlung.

Ein Vortrag über Karl August Lingner soll deshalb mehr zeigen, als das, was eine Biographie normalerweise bietet: Es soll den Facettenreichtum seines Lebens und Arbeitens belegen : U.a. die Geschichte des Mundwassers ODOL, sein Schweizer Besitz Tarasp und die Idee Deutsches Hygiene-Museum. Es wird dabei nicht die Geschichte Karl August Lingner vorgestellt, sondern eine Vielzahl von Geschichten. Wobei auch recht Menschliches nicht ausgeklammert werden soll, so beispielsweise sein grosses Problem, niemals Karl August von Lingner geworden zu sein.

Am 28. April 1993 wird im Deutschen Hygiene-Museum die Ausstellung "In aller Munde – 100 Jahre Odol" eröffnet. Aus diesem Grunde wird im Schlussteil des Vortrages über die Konzeption der Ausstellung und die Aktivitäten im Umfeld des Jubiläums berichtet.